Stellungnahme des Dekanatsrats zu Rechtsextremismus und völkischem Nationalismus

Seit Wochen gehen Menschen in vielen Städten auf die Straße, um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen und um deutlich zu machen, dass rechtsextremistische Ideologien in unserem Land keinen Platz haben dürfen.

Dies zeigte sich in beeindruckender Weise auch bei der Demonstration auf dem Heilbronner Marktplatz und Kiliansplatz am 23. Januar 2024.

Für den 23. März 2024 wird es wieder eine Demonstration gegen Ausgrenzung, Rassismus und völkischen Nationalismus anlässlich des Wahlkampfauftakts der AfD in der Harmonie geben.

Der Dekanatsrat stellt sich an die Seite derer, die aus demokratischem, freiheitlichem und menschenfreundlichem Geist gegen Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft friedlich demonstrieren.

In unserem Dekanat sind vier Gemeinden für Katholikinnen und Katholiken anderer Muttersprachen ansässig. Zwei kroatische, die spanische und die italienische Gemeinde bilden Seelsorgeeinheiten mit deutschen Kirchengemeinden. Zudem feiern Christen aus dem Nordirak, Polen, Eritrea, den Philippinen, aus Portugal und anderen Ländern in katholischen Kirchen ihre Gottesdienste. Diese Vielfalt der Kulturen erleben wir als Bereicherung.

Deshalb stellen wir uns gegen die menschenverachtende Ideologie des Rechtsextremismus und Rassismus und betonen die Gottebenbildlichkeit und Gleichheit aller Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religionszugehörigkeit oder kultureller Prägung. Wir verurteilen die in unserem Land wieder erstarkte Ideologie des völkischen Nationalismus. Wir betonen unsere Solidarität mit politisch, religiös oder rassistisch verfolgten Menschen.

Wir nehmen wahr, dass Menschen zutiefst verunsichert sind durch die Kriege in der Ukraine, im Gazastreifen und anderswo, die Zuwanderung von geflüchteten Menschen, die steigenden Lebenshaltungskosten und die Folgen des Klimawandels. Die Komplexität dieser Herausforderungen kann zu einem Gefühl der Überforderung führen. Diese Verunsicherungen und Ängste machen sich rechtsextreme und rechtspopulistische Strömungen zunutze, indem sie einfache Antworten propagieren. Diese Entwicklungen halten wir für hoch gefährlich, weil sie zur Menschenverachtung führen können. Deshalb unterstützt der Dekanatsrat die Erklärung der deutschen Bischöfe vom 22. Februar 2024 „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“.

Teilen Sie gerne diese Stellungnahme in Ihren Gemeinden, Gruppen und in Ihrem persönlichen Umfeld.

Hier finden Sie die Pressemitteilung zum Download als PDF.