Umzug in den Ruhestand
Stabwechsel in der Katholischen Erwachsenenbildung
Norbert Hackmann hat die katholische Erwachsenenbildung in Heilbronn viele Jahre geprägt. Nun endet sein beruflicher Weg.
Wozu braucht es Erwachsenenbildung und insbesondere die katholische Erwachsenenbildung? Diese Frage stellte Dekanatsreferent Michael Dieterle seinen Talkgästen. Die fanden im langjährigen Wirken von Norbert Hackmann die Antwort. Die Talkrunde im Heinrich-Fries-Haus war Teil der Verabschiedung des Leiters der Katholischen Erwachsenenbildung (keb) Stadt- und Landkreis Heilbronn in den Ruhestand.
„Sie haben sich über den Zusammenhalt in der Gesellschaft Gedanken gemacht“, sagte Bürgermeisterin Agnes Christner zu Hackmann. Die Worte „offene Zeitgenossenschaft“ charakterisierten Hackmann am besten, erklärte der katholische Dekan Roland Rossnagel. Hackmann habe nicht nur Bildungsveranstaltungen organisiert, sondern Bildung als Begegnung verstanden, sagte Dr. Johanna Gebrande, Leiterin und Geschäftsführerin der Katholischen Erwachsenenbildung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Dr. Anton Knittel, Vorsitzender der Heilbronner keb, erwähnte die „ungeheuer breite Vernetzung“.
Viele Kooperationspartner
In einem Einspielfilm kamen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen und Einrichtungen zu Wort, mit denen die keb Heilbronn kooperiert – darunter waren zum Beispiel die Volkshochschule, die Bibliothek oder die Stabsstelle Partizipation und Integration der Stadt.
Hackmann sei das menschliche Miteinander immer wichtig gewesen, erklärte Betriebsseelsorger Josef Krebs stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen vom ersten Stock des Heinrich-Fries-Hauses, wo nicht nur die keb ihren Sitz hat. Daneben legte der keb-Leiter auch immer ein Augenmerk auf die Musik. So sorgten Liz Dewanger (Mezzosopran) und „Ragtime Charly“ Dewanger (Piano) mit Jazz-Stücken aus den 1920er Jahren für die musikalische Umrahmung. Zusätzlich hatten Hackmanns Kolleginnen und Kollegen aus dem Heinrich-Fries-Haus zusammen mit Herta Saum ein eigenes Lied als Überraschung einstudiert und die beiden keb-Mitarbeiterinnen Carmen Engster-Meyer und Ariane Pontzen-Krusenotto würdigten Hackmann mit einem einminütigen, mit einem Beat unterlegten Sprechstück.
Neue Leiterin
Die Nachfolge in der Leitung der keb Heilbronn übernimmt Ingrid Wegerhoff. Die 50-Jährige stammt wie Hackmann aus dem Münsterland. Seit 2014 arbeitet sie als Bildungsreferentin für die keb Heilbronn. Vor ihrem Wechsel in die Erwachsenenbildung unterrichtete Wegerhoff zwölf Jahre Englisch und Religion am Jesuitenkolleg St. Blasien. „Ich freue mich darauf, die vielen Kooperationspartnerschaften weiterzuführen“, sagte Wegerhoff. Sie dankte Hackmann für die Zusammenarbeit.
Hackmann gab den Dank an alle zurück – zuallererst an seine Frau Theresia. Sie hatte 1993 den Umzug von Norddeutschland in den Hohenlohekreis mitgemacht. Damals übernahm Hackmann, der in Münster Theologie und Germanistik studiert hatte und nach der Ausbildung zum Pastoralreferenten ab 1986 in Hildesheim in der Hochschulseelsorge tätig war, die Leitung des Bildungshauses Kloster Schöntal und des Katholischen Bildungswerks im Hohenlohekreis (heute: keb Hohenlohekreis).
Verantwortung fürs neue Haus
Eine neue berufliche Herausforderung führte Hackmann im Jahr 2002 in ein Projekt der Führungsakademie Baden-Württemberg zur Entwicklung eines berufsbegleitenden Masterstudiengangs Bildungsmanagement und in die Leitung der Katholischen Erwachsenenbildung Kreis Schwäbisch Hall.
Zusätzlich wurde Hackmann im Jahr 2004 Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Stadt- und Landkreis Heilbronn. Ab 2007 bildete die Leitung der keb Heilbronn dann den alleinigen beruflichen Schwerpunkt von Hackmann – abgesehen von einigen Jahren, in denen er parallel die Hausleitung im Heinrich-Fries-Haus innehatte. Das Haus wurde 2007 neu eröffnet und vereint seitdem verschiedene katholische Einrichtungen wie Caritas und Dekanat unter einem Dach.
Für seinen Ruhestand hat sich der 65-Jährige zusammen mit seiner Frau noch einmal für einen Ortswechsel entschieden: Die beiden werden Künzelsau, wo sie wohnen und sich in der Kirchengemeinde seit vielen Jahren auf vielfältige Weise engagieren, in Kürze verlassen. Das Ehepaar zieht nach Freiburg. „Drei unserer Kinder leben dort mit ihren Familien“, erklärte Hackmann am Rand der Verabschiedung. Er habe auch vor, sich am neuen Wohnort im kirchlichen und sozialen Bereich zu engagieren.